Die 3 Neuhäuser Keltern stehen an der östlichen Seite der Kelternstrasse am Fuße des "Hofbühls", dem Neuhäuser Weinberg. Zusammen mit den 7 Keltern in Metzingen und der Kelter in Glems bilden sie ein wahrscheinlich weltweit einmaliges Ensemble, eine Anhäufung von Keltern auf engstem Raum. Metzingen, bekannt als Stadt der 7 Keltern ist seit der Eingemeindung der beiden Teilorte im Jahr 1971 somit in Wirklichkeit die Stadt der 11 Keltern.
Die Keltern dienten ursprünglich als Überdachung und Wetterschutz für die Kelternbäume, gleichzeitig wurden die Keltern auch zur Lagerung der Keltergeschirre genutzt.
Die 3 Neuhäuser Keltern wurden durch das Kloster Zwiefalten erbaut, ihr genaues Alter ist nicht bekannt, jedoch wurden bereits vor 1500 drei Kelterngebäude erwähnt. Im Lagerbuch von 1612 werden die 3 jetzt noch vorhandenen Keltern als „Alte Kelter unter dem Negelin“, „Riedenlaukelter“ und „Neukelter oder Straßkelter“ aufgeführt. Nach einem Vertrag von 1520 hatte die Inhaberschaft des Hofwaldes das benötigte Bauholz für die Keltern bereitzustellen.
Das Kloster Zwiefalten als Eigentümer musste die Keltern und die damals 7 Kelterbäume unterhalten. Die Gemeinde stellte und vereidigte die Kelternknechte, die abwechselnd oft rund um die Uhr die Kelterbäume bedienten und in den Kelternstübchen sich verpflegten und auch schliefen.
Gegen Ende des 30-Jährigen Krieges zündeten Soldaten aus dem Heer des Piccolomini die 3 Keltern an, die aber kurz darauf wieder hergerichtet wurden.
Quelle: Metzinger Heimatblätter 2 von Eberhard Fritz
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